Der Club 3 ist das Grundgerüst für einen kollektiven Gedankenaustausch und entspricht seinem Wesen nach sehr der Arbeitsweise im Studio Magic. Wenn wir uns an eine Entwurfsaufgabe setzen oder nach neuen Aufgaben suchen, dann tauschen wir im Gespräch unsere Ideen und Eindrücke aus, skizzieren auf Blättern die wir in dem Moment gerade zu fassen bekommen, mit Stiften die in Griffweite liegen und fangen an die Dinge zu entwickeln. Aus diesen Diskursen heraus erarbeiten wir Konzepte, Entwürfe, Projektpläne, Details und Ausführungsmethoden für den Selbstbau.
Da wir auch oft in Kooperation mit Anderen arbeiten, seien es Kolleg*innen, Auftraggeber*innen oder Projektpartner*innen aus anderen Tätigkeitsbereichen, bestehen diese Diskussionsrunden oft nicht ausschließlich aus Studio Magic Mitgliedern. Dieser Umstand führt meistens zu einer Vielzahl an variantenreichen Ideen, weshalb wir diesen Austausch auch schätzen und aktiv suchen. Darum gibt es den Club 3 als eigenes Projekt. Wir wollen diesen Diskussionen, die abseits von laufenden Arbeiten im Kollektiv am Abend nach einer vorangegangenen Besprechung, bei einem Bier in der Küche im Atelier oder beim gemeinsamen Ausgehen und Zusammensitzen, bei der spontanen Radtour am Nachmittag oder der Schwimmrunde nach dem Büro stattfinden eine Plattform geben. Die Themen die oft aus aktuellen Anlässen oder lange gehegtem Interesse aufkommen, werden dabei auf so spannende Weise gemeinsam diskutiert, dass es eigentlich schade ist die Anregungen und mögliche Erkenntnisse zum Teil wieder fallen zu lassen.
Immerhin ist die gesellschaftliche Verantwortung die unserer freien Berufsgruppe zu eigen ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Selbstdefinition und könnte zum Beispiel in der Atmosphäre eines kultivierten Gesprächs in Form gegenseitiger Inspiration eine Plattform bekommen. Wir definieren dabei einen inhaltlicher Rahmen, der die ungefähre Richtung vorgibt. Dabei verzichten wir am Beginn bewusst auf zu genaue Zieldefinitionen und erwarten kein konkretes Ergebnis. Was wir versuchen wollen ist, mit den Inputs und Erkenntnissen aus den einzelnen Gesprächsrunden zu arbeiten. Erst wenn sich daraus eine thematische Dichte ergibt entscheiden wir über ein passendes Medium mit dem wir diese Inhalte kommunizieren.
05.02.2021
Online-Diskussion
17:00
More heroine or more villain?
Wie positionieren Architekt*innen sich in der vielschichtigen Nachhaltigkeitsdebatte?
Angeregt durch das Projekt Norra Tornen, einem Wohnhochhaus in Stockholm, Schweden. Das Büro O M A hat unter der Leitung von Büropartner Reinier de Graaf eine städtebauliche Typologie von Stockholm aufgegriffen - Türme an Tor-ähnlichen Situationen in der Stadt - und für einen Immobilienentwickler Apartments für kaufkräftige Klienten in Form von kubisch-abgetreppten Apartments in zwei Hochäusern geplant. Das Projekt hat 2020 den internationalen Hochhauspreis gewonnen. Bei der Umsetzung konnte durch vorfabrizierte Module viel Bauzeit eingespart werden. De Graaf spricht davon, dass es ebenso einfach wie es sich zusammensetzen ließ, auch wieder demontierbar sei. Für den Developer und seine zahlungsfähigen Kunden ist das Projekt richtungsweisend. Aber welche Tendenzen zur sozialen, ökonomischen und technologischen Nachhaltigkeit werden hier in Europa abgebildet? Die Wohnungen kosten immerhin zwischen 9.000 und 11.000 €/m².
Offenes online Podium
15.07.2020
Online-Diskussion
17:00
Am 15. Juli 2020 diskutierte die IG Architektur - in Kooperation mit „Studio Magic“ und dem CLUB 3 - in der online Gesprächsreihe „Nachher wird nicht(s) wie vorher sein - „Architektur und Corona“ das Thema „Recht auf Raum - Perspektiven auf Zwischen- und Aneignungsräume“.
Diskussionsteilnehmer*innen
Bente Knoll, Genderexpertin, Landschafts- und Verkehrsplanerin, Geschäftsführerin bei bnk - Büro für nachhaltige
Kompetenz, Universitätslektorin an der TU Wien
Stefan Storr, Professor am Institut für Öffentliches und Europäisches Recht, Wirtschaftsuniversität Wien
Martin Coy, Professor und Institutsleiter am Institut für Angewandte Geographie und Nachhaltigkeitsforschung, Universität Innsbruck
Moderation: Thomas Kain, Studio Magic - Verein für gestalterische Interventionen und Architekturforschung
09.-11.08.2020
Neuberg College 2019, Neuberg a.d. Mürz
14:00 / 16:00
Landfantasien - die Stadt ist die Antwort, aber was war die Frage?
Können wir Fragen formulieren, um die Regeln unter denen wir zusammenleben neu zu überdenken? Im Gemeindeverbund
scheint vieles anders zu funktionieren als in den Städten. Die demografische Entwicklung zieht uns aber
weg vom Land und hin zu den Ballungsräumen. Welche Bedeutung kommt der Gemeinschaft in ruralen Lebensräumen
zu? Und bilden sich in den Städten nicht auch oft kleine Gemeinschaften? Wo liegen die kritischen Größen, wo
die Qualitäten und/oder Nachteile?
Mit Vorträgen zu den Themen:
Almende, von Sigrid Verhovsek
Ethnologische Fragestellungen im ländlichen Raum, von Manfred Omahna
Aiming to miss - zur Arbeit von Cedric Price, von Peter Waterhouse
19.07.2019
Atelier Jakomini, Graz
18:00
Rules of Engagement - Good vs Evil: Luigi Snozzi hat im Schweizer Tessin, genauer in Monte Carasso, 250 baurechtliche Regeln durch sieben geschriebene und eine achte, ungeschriebene Regel ersetzt und damit einen alternativen Weg des (kleinmaßstäblichen) Städtebaus in die Realität umgesetzt. Wie verhält es sich mit den Gesetzen, Richtlinien, Normen; allgemein: den Regeln unter denen unser Lebensraum entwickelt und gestaltet wird? Ermöglichen diese Rahmenbedingungen mehr als sie verhindern? Was verhindern sie? Was wäre ohne sie nicht möglich?
Es diskutierten:
Ida Pirstinger, Urban Density, Graz
Gernot Kupfer, Magdalena Lang, MAS- Mojo Architectural Studio, Graz
Sigrid Verhovsek, Institut für Wohnbau TU Graz
Stefan Storr, Professor am Institut für Öffentliches und Europäisches Recht WU Wien
09.04.2019
Kater Noster, Innsbruck
19:00
Wohnbau neu denken - welche Qualitäten bieten wir im Wohnbau in unseren Lebensräumen an? Und wie tun wir das? BLOCK 1: Die Wohngemeinschaft oder „WG“ - ist sie eine zukunftsfähige Typologie im Wohnungs-Neubau? Sie scheint durchaus für alle Lebensphasen tauglich zu sein, taucht aber im Neubau nicht breitenwirksam am Wohnungsmarkt auf. Was sind die Gründe dafür? Wie könnte man das ändern? Welche Beispiele gibt es bisher? BLOCK 2: Welche Kompensationsflächen im öffentlichen Raum werden angeboten - vor allem in Bezug auf immer kleiner werdenden Wohnungen? Wie viel Mitspracherecht haben die Stadt(Viertel-)bewohner*innen hier? Welche Better- Practice-Beispiele gibt es als Inspiration und Motivation für aufwendigere Stadtentwicklungskonzepte auf Basis prozessorientierter Stadtteil- und Planungsarbeit? Wie können die Stadtbewohner*innen den selbständigen Umgang mit konflikt- aber auch Synergie-reichem Zusammenleben in der Stadt (wieder-) erlangen?
Es diskutierten:
Julia Fügenschuh, Architektin, Innsbruck
Silvia Boday, Architektin, Innsbruck
Christian Schleich, Weinberg Wohnbau, Innsbruck
Georg Willi, Bürgermeister Innsbruck
Martin Coy, Institutsleiter am Institut für Angewandte Geografie und Nachhaltigkeitsforschung, Uni Innsbruck
29.11.2018
Institut für Gestaltung 1, TU Innsbruck
17:00
Wohnen nach Maß oder maßloses Wohnen - How big or small shall we think housing?
Wie planen und bauen wir für wen und warum? In der Hufeisensiedlung und bei Onkel Tom’s Hütte fragte Bruno Taut
wie groß bzw klein eine Wohnung und ein Raum darin, sowie deren Qualitäten sein könnten. Er fragte danach, weil
es in einer Stadt unter den damals aktuellen Lebensbedingungen an der Zeit war neue räumliche Konzepte zu denken.
Was hat sich seit seiner Suche Grundlegendes bei unseren Ideen für den Wohnbau weiterentwickelt?
Und was davon ist für die breite Masse zugänglich geblieben?
Denn momentan werden die Innenstädte mit Luxusimmobilien überteuert und im geförderten Wohnbausegment
schafft man es mit Müh` und Not Wohnungen zu bauen, die sich jemand mit einem Mittelklassegehalt
leisten kann. Wer aber plant und baut für alle anderen unterhalb dieser sozialen Mittelschicht?
Input Lecture und Podiumsdiskussion
Es diskutierten:
Irmi Peer, Senior Lecturer Institut für Gestaltung 1, TU Innsbruck
Benedikt Hörmann, Unisono Architekten, Innsbruck
Gernot Kupfer, MAS - Mojo Architectural Studio, Graz
Moderation und Input Lecture: Studio Magic
08.09. - 09.09.2018
Exkursion, Wien
all day
Taking a closer look at several housing projects - Baugruppen /neue Typologien / Neue Stadtquartiere
TAG 1
Wohnprojekt Wien - einszueins Architekten, Wien
VinziRast Mittendrin - gaupenraub +/-, Wien
TAG 2
Seestadt Aspern / Slim City, PPAG Architects, Wien
23.06.2018
Atelier Jakomini, Graz
18:00
Slaughtering the holy cow - Questioning the spatial & material needs in housing. Auf der Suche nach einem Mindeststandard. Was brauchen wir zum Wohnen? Wie wollen wir, wie können wir wohnen, wie wohnen wir? Wie kann man sich das Wohnen leisten? Was kann ein tauglicher Mindeststandard sein? Und wie könnte dieser als Grundlage für die Wohnformen in der Zukunft funktionieren?
Es diskutierten:
Studio Magic
DRAFT Studios, Graz
MAS - Mojo Architectural Studio, Graz
18.03.2018
Atelier Jakomini, Graz
12:00
Renegotiating the Public and the Private - Regen ArchitektInnen in ihrer Arbeit ein neues Verständnis von Öffentlich(keit) und Privat(heit) an? Denken wir räumlich nachhaltig indem konservative, marktwirtschaftlich motivierte Dogmen durchbrochen werden? Oder bedienen wir lediglich diesen Markt mehr oder weniger gut? Und was ist mit den gesellschaftlichen Randgruppen? Obdachlose,Niedrigstlohnverdiener und deren Platz in der Stadt bzw der Gemeinde? Wo werden sie räumlich angesiedelt und welche Räume bewohnen sie dann dort? Geben wir hier Antworten, die der Segregation entgegenwirken oder sie fördern?
Es diskutierten:
Studio Magic
DRAFT Studios, Graz
MAS - Mojo Architectural Studio, Graz
Urban Density, Graz
11.03.2016
Studio Graz
20:00
You put me in the magic position
Der Club 3 (in Worten: Club Drei) ist das Grundgerüst für einen kollektiven Gedankenaustausch und entspricht seinem Wesen nach sehr der Arbeitsweise im Studio Magic. Wenn wir uns an eine Entwurfsaufgabe setzen oder nach neuen Aufgaben suchen, dann tauschen wir im Gespräch unsere Ideen und Eindrücke aus, skizzieren auf Blättern die wir in dem Moment gerade zu fassen bekommen, mit Stiften die in Griffweite liegen, und fangen an die.
WiSe 2020
Workshop 1, Institut für Wohnbau, TU Graz
Workshop
(un)gewohnt dicht² - Wenn ein Bahnhof die Schienen verliert
Wir haben den Bahnhof entdeckt als einen Ort, der abgeschnitten von seiner früheren Lebendigkeit ist, aber noch viele Spuren davon enthält. Wir haben uns gefragt, wie ein so verschlossenes Gebäude wieder ein öff entlicher Raum werden kann. Wie kann der Bahnhof ohne Züge wieder zu einem Ort des Austauschs und der Begegnung werden? Ein öffentlicher Raum mit neuen Bewegungen anstelle derjenigen des früheren Zugverkehrs.
Im Zuge dessen sollen bekannte und gängige Raumtypologien auf ihre Tauglichkeit überprüft, hinterfragt, zerlegt und neu zusammengesetzt werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für neue Raummodelle. Der Entwurf, die bauliche Umsetzung und die Nutzung des Bahnhofs folgen also nicht in klar voneinander getrennten Abschnitten, sondern sind über weite Teile des gesamten Prozesses ineinander verschränkt. Der Verein Neuberg College, bestehend aus Schriftsteller*innen, Architekt*innen, Künstler*innen, uvm arbeitet kollektiv und diskursiv vor Ort, um Ideen und konkrete Schritte zur Adaptierung des Gebäudes zu formulieren. Dabei ist der Diskurs als angewandte Entwurfsmethode ein wesentliches Element. Davon ausgehend ermöglicht es das kollektive Arbeiten Fragestellungen von vielen verschiedenen Gesichtspunkten aus zu betrachten und Ideen auf unterschiedlichen Ebenen zu entwickeln.
SoSe 2020
Plandarstellung, Institut für Gestaltung 1, TU Innsbruck
Vorlesungsübung
In der Vorlesungsübung Plandarstellung erwerben die Studierenden grundlegende theoretische und anwendungsorientierte Kompetenzen sowie Kenntnisse in Darstellung und Modellierung von architektonischen Geometrien. Sie erlernen allgemein gültige Regeln und Konventionen der Formulierung von wissenschaftlichen Arbeiten und planerischen Darstellungen.
WiSe 2019
Workshop 1, Institut für Wohnbau, TU Graz
Workshop
(un)gewohnt dicht² - social furniture
Ein Grazer Getränkehersteller stellt die Frage, wie man soviel stabverleimtes Massivholz wie die Fläche von eineinhalb 50x25m - Schwimmbecken wiederverwenden könnte, anstatt es zu entsorgen. Die Studierenden sollten zur folgenden Themenstellung das Mobiliar eines Raumes als raumbildende Komponente mit vielseitigen Nutzungsszenarien entwickeln und sie strukturell für eine mögliche Produktion mit dem zur Verfügung gestellten Ausgangsmaterial planen.
Der Terminus „Mobiliar“, von lat. mobilis, beschreibt die mehr oder weniger beweglichen Objekte, die sich in einem Raum befi nden. Wir sind es gewohnt sie für bestimmte Zeit (ein bestimmtes Alter?) und einen bestimmten Zweck (sitzen, liegen, essen, usw) zu nutzen, wobei wir nur selten am restlichen Lebenszyklus eines Möbelstückes teilhaben. Dazu kommt die steigende Anzahl kleiner Wohnungen, mit weniger Nutzfl äche, das heißt: kleiner werdende Räume und somit weniger Platz für (nicht-kleiner-werdende!) Möbel. Wie sieht der soziale Umgang zwischen den Bewohner* innen in dieser räumlichen und sozialen Dichte aus - und wie müssten die Möbel für diese Räume aussehen, was müssten sie können?
WiSe 2018
Entwerfen 2, Institut für Gestaltung 1, TU Innsbruck
Entwerfen
KOMMUNE 3
Was braucht der Mensch zum Wohnen? Wie wollen wir, wie können wir wohnen, wie wohnen wir? Was kann ein tauglicher Mindeststandard sein? Und wie könnte dieser als Grundlage für die Wohnformen in der Zukunft funktionieren? Der „Club 3“ startete 2018 als kollektives Studio Magic Projekt.
„Wohnen als kommunale Fragestellung im globalen Vergleich“ wurde in vier Diskussionsrunden behandelt. Die theoretischen Diskussionen sollen nun Grundlage für praxisorientierte Projekte werden. Das Entwerfen befasst sich mit individuellen Wohnbedürfnissen im kollektivem Kontext. Innerhalb des Entwerfens werden unsere Akteure defi niert und maßgeschneiderte Lebens (Wohn) Module entwickelt. Anschließend werden die unterschiedlichen Typlogien dann zu experimentellen Wohnstrukturen konfi guriert.
WiSe 2017
Entwerfen Master 2, Institut für Gestaltung 1, TU Innsbruck
Entwerfen
mit Andreas Flora
Hotels sind seit dem 19 Jahrhundert Pioniere im Angebot von Annehmlichkeiten und Übertreibungen des Räumlichen. Technologie diente in diesem Zusammenhang dazu diese Angebote für eine breite Masse zugänglich zu machen – sie zu demokratisieren. In der Lehrveranstaltung ist ein Ort der Übertreibung - eine avantgardistische, hedonistische Komfortmaschine - zugleich aber auch - nach dem Vorbild der amerikanischen Hotels des frühen 20.Jahrhunderts – ein Ort für die Massen zu entwickeln.
Die einzelnen Entwurfsprojekte können sowohl von digitalen Technologien aber auch von analogen, überdimensionalen, energieautarken und unter Umständen sogar nachhaltigen Apparaturen für menschliche Körper bestimmt sein. Das Entwerfen ist der 3.Teil einer Trilogie zur Dialektik Mensch – Maschine. Die beiden bisherigen Lehrveranstaltungen waren „Tunnels of Love“ und „Der Äther“.