Das ehemalige Papierfachgeschäft Courage kennen in der Marktgemeinde Gratwein-Straßengel nicht zuletzt all jene, die dort zur Schule gegangen sind. Vor einigen Jahren wurde es geschlossen und stand längere Zeit leer. Im Zuge der Ortskernentwicklung sollte es neben anderen bereits reaktivierten Erdgeschoßzonen, die mittlerweile ein Generationenkaffee, einen Genussladen, sowie einen Kost-Nix-Laden beherbergen, wieder dauerhaft öffnen. Im Dialog mit unseren Projektpartner*innen haben wir ein Konzept formuliert, das die Neunutzung in Form eines niederschwellig zugänglichen Ladenlokals, namentlich dem „Salon Courage“, ermöglicht. Dieser soll nicht nur einem oder einer Betreiberin gehören, sondern von allen, die Interesse haben dort aktiv zu werden, genutzt werden können. Jeder Besucher ist eingeladen bei nächster Gelegenheit zum Gastgeber zu werden.
Im Rahmen von drei aktivierenden öffentlichen Bauworkshops sind die Räumlichkeiten gemeinsam mit einer Gruppe Freiwilliger ausgeräumt und mit neuem, gemeinsam gebautem Mobiliar ausgestattet worden. Ein paar der motivierten Teilnehmer*innen, die sich von Beginn an als eine der künftigen Gastgeber*innen im Salon gesehen und viel Engagement in die Reaktivierung des Courage eingebracht haben, nutzten die neuen, leicht auf – und abbaubaren Möbel bereits zwischen den einzelnen Workshop-Terminen, unter anderem bei einer Star-Wars-Fan-Convention im Gemeindeamt. Die Reaktivierung von Leerständen beschränkt sich nicht nur auf das Räumliche; soziale Leerstellen können durch den vorhandenen, nutzbaren Raum Menschen beim gemeinsamen Tun zusammenbringen.