REDs

„Rede“ - ist das Kernthema des Dramatiker*innenfestivals 2018 in Graz, das vom Verein Uni-T initiiert wird. Ein Teil der geplanten, beziehungsweise spontanen Performances findet im öffentlichen Raum statt. Die Frage, die in diesem Zusammenhang an uns gerichtet wird lautet: „Wie kann man sich im Stadtraum, in der Öffentlichkeit überhaupt den Platz für eine Rede schaffen? Und was passiert, wenn der Ort an dem eine Rede gehalten wird, nicht immer derselbe ist? Denn die Stadt will dem Verein keinen fixen, gemieteten Standort zur Verfügung stellen. Andere potenziell mehr gewinnbringende Veranstaltungen haben den Vorzug erhalten. Also muss die Frage eigentlich lauten: wie viel öffentlicher Raum steht jemandem für etwas Mobiles, Auf- und Abbaubares denn überhaupt zu, ohne bei der Stadt um Erlaubnis ansuchen zu müssen?“ Laut der Straßenverkehrsordnung stellen 80cm Breite bzw Länge kein Problem dar. Das entspricht zum Beispiel der Breite eines Lastenrades und damit darf man auf allen Radwegen fahren und es auch fast überall abstellen, die Höhe ist in diesem Zusammenhang nicht begrenzt. Während des Entwurfsprozesses entscheiden wir uns im Dialog mit Uni-T für drei solche Bühnen. Zum Einen weil für uns das „Öffentliche Reden“ mit Mimik, Gestik und dem Sprechen – also drei Ausdrucksarten – in Zusammenhang steht, und zum Anderen können so mehrere Orte zugleich, aber unabhängig voneinander bespielt werden. Wenn sie allerdings am selben Ort zur gleichen Zeit stehen beziehungsweise bespielt werden, dann nehmen die Bühnen diesen (Stadt-)Raum temporär prominent ein. Dabei ist es wichtig, dass jede der drei Bühnen durch ihre spezifische Stofflichkeit und Konstruktion jeweils eine der drei erwähnten Ausdrucksarten widerspiegelt. Mit 80x80cm Grundfläche und einem 80cm hohen, auf Schwerlastrollen sitzenden, über 350 kg schweren Sockel und einem darüber liegenden ca. 2,80m hohen, bespielbaren Aufbau messen die strahlend orange-roten Bühnen ca. 3,60m an Höhe und ragen deutlich über die Köpfe der Passanten. Jede einzelne davon hat über dem einheitlichen Sockel eine individuelle, stoffliche Eigenschaft, die unmittelbar mit ihrer Materialität und der damit einhergehenden Konstruktion einhergeht. Das Projekt „Red“ und die drei Bühnen bilden gemeinsam mit dem Bespielen durch die Akteure des DramatikerInnen-Festivals einen Versuch, in der Stadt aktiv und gut sichtbar öffentlichen Raum zu nutzen und dabei die Passanten einzuladen daran teilzuhaben.

type
Temporäre Installation
typology
Mobile Bühnen
client
Uni-T, Dramatiker*innenfestival Graz
project partner
Roter Keil
photocreds
Studio Magic,[David Schreyer]
location
Graz
year
2018