„Wir verschenken heute ein Bankerl an Sie. Und an Sie. An Sie auch.“ sagen wir zu unseren Besucher*innen, seit das erste, aus gelben Doka-Schaltafeln gebaute Bankerl 2017 von uns verschenkt worden ist. Wir wollen es den Stadtbewohner*innen in Graz mit diesem simplen Sitzmöbel ermöglichen im öffentlichen Raum eine konsumfreie und tragbare Sitzgelegenheit zur Verfügung zu haben und diese auch zu teilen. Unser allererster Prototyp der vor unserem Atelier steht wird uns kurzerhand gestohlen. Das nehmen wir zum Anlass, um für alle Grazer*innen Bankerl zu bauen und diese an sie zu verschenken. Dann können sie überall stehen bleiben und von allen geteilt und genutzt werden. Gemeinsam mit dem Verein Jakominiviertel und den Kollektiven Brauchst und Need initiieren wir dieses Vorhaben um die Sitzgelegenheiten in der Öffentlichkeit vielfältiger zu gestalten. Vielleicht laden Sie dann sogar jemanden der vorbeigeht zum Hinsetzen ein. Wir sehen eine der Besonderheiten der Bankerl darin, dass sie im Sinn des Wortes mobilis (lat. für beweglich) , von dem sich der Begriff Möbel ableitet, einfach mitgenommen und an einen anderen Platz getragen werden können. Eine Parkbank hingegen ist fixer Bestandteil der gebauten Stadt. Mit dem gelben Bankerl lassen sich bereits vorhandene Nischen dieses uns umgebenden gebauten Raumes spontan, temporär und gemeinsam besetzen; oder: besitzen. Ohne dabei tatsächlich den dort sitzenden Personen zu gehören. Der Platz, beziehungsweise der Ort den Sie zum Hinsetzen auswählen, muss dann nicht unbedingt ein Park oder ein Gastgarten sein, wenn Sie durch die Stadt spazieren und sich setzen möchten. Es kann auch eine Stelle im Stadtraum sein, die Sie neu für sich entdecken. Der Konsum eines Getränks oder die Ortsgebundenheit an einen Park ist dann gar nicht mehr zwingend notwendig. Man kann auch einfach nur so Platz nehmen. Rund um das jährliche Bankerlfest, aber auch danach sieht man es schon an vielen Ecken, Winkeln und Nischen in Graz gelb aufblitzen. Als Zeichen eines kooperativen Zusammenlebens im städtischen Raum, in dem Jeder dem Anderen etwas gönnt. In diesem Fall einen freien Sitzplatz.